In unserer Tagung „Verliebt, Verlobt ... Verzweifelt - von der Traumehe zum Ehetrauma“ widmen wir uns der Chronik der Ehe, der Chronik einer Illusion und ihrer Alternativen.
In spannenden Vorträgen bekommen wir tiefe Einblicke und wichtige Informationen, die wir dann gemeinsam in Sessions und Workshops vertiefen oder in Ideen und Visionen transformieren können.
Die Zahlen aus den EU-Statistiken zeigen, dass sich die Beziehungs- und Familienmodelle wandeln.
Die Institution der Ehe, bis dass der Tod uns scheidet, bröckelt an allen Ecken und Enden.
--> Jede zweite Ehe wird geschieden
--> Jede dritte Frau erlebt Gewalt in ihren Partnerschaften
--> Jedes fünfte Kind erlebt die Trennung seiner Eltern
--> Jede dritte alleinerziehende Mutter ist von Armut betroffen.
Doch hat die Ehe jemals funktioniert und wenn ja, für wen?
Bis heute wird das Modell der Kleinfamilie, basierend auf der Ehe, politisch und gesellschaftlich hochgehalten. Sie wird in Büchern und Filmen verherrlicht und als einzig mögliches Beziehungsmodell verkauft.
Viele entscheiden sich für eine Heirat und erleben dann, wie ihr romantisiertes Bild an den Herausforderungen des Alltagslebens zerbricht. Die Paarbeziehung soll sämtlichen sexuellen, wirtschaftlichen, emotionalen, erzieherischen und versorgenden Ansprüchen gerecht werden und endet schlicht und ergreifend in der Überforderung aller Beteiligten. Besonders Frauen stehen häufig in einem großen Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Überlastung und wirtschaftlicher Abhängigkeit.
Kinder leiden oft unter der Trennung ihrer Eltern. Für Männer zeigt sich, dass die überproportionale Belastung durch eine Scheidung meist vorübergehend ist, während sie für die Frauen häufig chronische Folgen hat und das Armutsrisiko erhöht.
Es ist dringend an der Zeit, die Institution Ehe zu durchleuchten und mutig zu hinterfragen!
Gemeinsam mit internationalen Referentinnen gehen wir drängenden Fragen nach:
- Woher kommt das heutige Modell der Ehe eigentlich und wie ist es entstanden?
- Kann unsere patriarchale Gesellschaft mit dem Mann als Haupternährer und der Frau als Hauptfamilienorganisatorin eine schützende, liebevolle Beziehungsstruktur für alle Generationen bieten?
- Welche Auswirkungen hat dieses Beziehungsmodell auf sozialer, wirtschaftlicher, politischer und spiritueller Ebene für unsere gesamte Gesellschaft?
- Ist es an der Zeit neue Wege zu finden?
- Wie können Familienmodelle gelebt werden, die Zugehörigkeit und Geborgenheit geben und gleichzeitig Raum für persönliche Entfaltung ermöglichen?
- Von welchen Modellen können wir uns inspirieren lassen?
- Welche alternativen Modelle zeigen uns matriarchale Gesellschaften auf?
Am Vormittag widmen sich vier Beiträge diesem Thema:
- Alexandra Schwarz-Schilling
- Dr. Mariam Irene Tazi-Preve
- Dr. Mina Elfira
- Dr. Heide Göttner-Abendroth
Alexandra Schwarz-Schilling wird uns als erste Vortragende über die Entstehung der Ehe und die gesellschaftlichen, sozialen und politischen Hintergründe der Ehe durch die verschiedensten Epochen aufklären. Zu welchem Zweck wurde die Ehe eingeführt und welche Konsequenzen hatte dies und hat dies heute?
Daran schließt Dr. Mariam Irene Tazi-Preve mit der Beleuchtung der Auswirkungen des „Glaubenssystems Kleinfamilie“ in unserer Gesellschaft an. Sie analysiert politische und wirtschaftliche Interessen am System Ehe/Kleinfamilie und zeigt auf, wie sehr diese kleinste Zelle des Staates am Rande der Belastbarkeit steht. Nach der wissenschaftlich fundierten Bestandsaufnahme und derer Konsequenzen zeigt sie aktuelle Alternativen auf.
Dr. Heide Göttner-Abendroth wird uns im Anschluss mitnehmen in die Ehe-Welt der Matriarchate. Welche Formen gibt es dort, kann Ehe freibestimmt und egalitär sein? Was verstehen matriarchal lebende Menschen unter Ehe und kann dies Inspiration und Ausblick für uns sein? Sie stellt uns die völlig andere Sozialordnung matriarchaler Gesellschaften vor und erläutert, was dort unter Liebe und Ehe verstanden wird.
Abgerundet wird der Vormittag durch die Ausstrahlung eines kurzen Interviews mit Dr. Mina Elfira. Sie ist assoziierte Professorin an der Universität Indonesia und erforscht ihre eigene Kultur - die Minangkabau. Sie wird uns die Ergebnisse Ihrer Arbeiten zu den Lebensrealitäten von Müttern und Töchtern in der Minangkabau-Kultur vorstellen.
Wir wollen nicht nur über Egalität sprechen, sondern diese auch erlebbar machen.
Daher ist der Nachmittag als Open Space gestaltet.
Jede und jeder kann sich in diesem Format mit Fragen und Themen sichtbar machen und aktiv werden.
Es entstehen Workshops und Gesprächsrunden, in denen Erfahrungen und Wissen ausgetauscht, Fragen beantwortet und Ideen und Visionen zum Thema Ehe, Beziehungen und Formen des Zusammenlebens entwickelt werden können.
Wir leiten Sie dazu empathisch und professionell an.
Finden wir gemeinsam Ideen und Ansätze liebevolle und tragende Beziehungen zu gestalten!
Am Ende des Tages lassen wir es uns gut gehen und erschaffen bei einem Sundowner die Welt glücklicher Beziehungen weiter, um gemeinsam die #MATRIFUTURE zu leben.
Unser Ziel ist es, gemeinsam die Welt von Morgen neu zu denken und erste Schritte zu gehen.
Wir freuen uns auf Sie!
Herzlich
Ihr Team MatriForum
Andrea - Anna - Martina - Simone