Global. Regional. Katastrophal.
Von der Ideologie grenzenlosen Glücks und dem menschlichen Maß.

Weltumspannende Beziehungen auf vielen Ebenen sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken.

In den letzten Jahrzehnten war die Globalisierung die Zauberformel für Wachstum, wirtschaftlichen Erfolg, uneingeschränktes Reisen und scheinbar die Antwort auf jede Herausforderung.
Sie suggerierte den Menschen grenzenloses Glück und versprach uns enorme Möglichkeiten, eingebettet in die Illusion individueller Unabhängigkeit.

Regionale Bestrebungen hingegen wurden bestenfalls belächelt und hatten oft den Anstrich von Nationalismus, Protektionismus, Einfältigkeit oder Kleinbürgertum.

Durch die Ergebnisse der Klimafolgenforschung und die Umweltbewegung kamen Zweifel und Kritik am immer intensiveren Zusammenschluss internationaler Bündnisse auf.

Globale Krisen wie der Schiffsunfall im Suez Kanal oder die Corona-Krise führen uns einen Teil der Konsequenzen der internationalen Lieferketten und Kapitalverflechtungen mit aller Wucht vor Augen.
Als Bewältigungsstrategie der multiplen Krisen beobachten wir die Tendenz zu immer größeren Staatenverbünden und multinationalen Konzernen.

Die tiefen Zusammenhänge der Globalisierung nicht nur auf ökonomischer, sondern auch auf sozialer und politischer Ebene bleiben allerdings unüberschaubar.

Zunehmend bröckelt das Versprechen dieses grenzenlosen Glücks. Die Zeit ist reif, das Paradigma des globalen Wachstums zu hinterfragen:

Auf der Tagung werden wir uns gemeinsam mit internationalen ReferentInnen damit beschäftigen, zu verstehen:

  • Welche Konsequenzen und welche Chancen bringt die Globalisierung auf ökonomischer, politischer und sozialer Ebene?
  • Gibt es ernstzunehmende Alternativen und wenn ja welche?
  • Welche Rolle spielt das menschliche Maß?
  • Welche Potentiale und Gefahren birgt die Rückbesinnung auf Regionalität?
  • Wie können wir in globaler Vernetzung und in regionaler Verantwortung leben?

Am Vormittag widmen sich vier Beiträge diesem Thema

  • Dr. Alexander Behr (Österreich),
  • Genevieve Vaughan (USA/Italien)
  • Dr. Heide Göttner-Abendroth (Deutschland)
  • Yelfia Susanti (West-Sumatra/Indonesien)

Dr. Alexander Behr wird sich als erster Vortragender vorwiegend mit der sozialen Ebene und mit der Frage der globalen Solidarität beschäftigen, warum wir die imperiale Lebensweise überwinden sollten und wie wir eine sozial-ökologische Transformation umsetzen könnten.

Daran schließt Genevieve Vaughan mit der Beleuchtung der ökonomischen Ebene an und stellt in Ihrem Vortrag die mütterliche Schenke-Ökonomie als Alternative zur aktuellen globalisierten Ökonomie mit der Folge von Abhängigkeiten und Ausbeutung vor. (Der Vortrag ist auf Englisch mit deutschen Untertiteln.)

Dr. Heide Göttner-Abendroth wird uns im Anschluss die dramatischen Auswirkungen politischer Globalisierung darstellen und uns die matriarchale Perspektive auf die scheinbar widersprüchlichen Konzepte von Globalisierung und Regionalisierung aufzeigen. Mit ihren Erfahrungen und Beispielen matriarchaler Gesellschaften wird auch sie uns wie die anderen Sprecher:innen Lösungsmöglichkeiten und Inspiration für den Nachmittag liefern.

Abgerundet wird der Vormittag durch einen Vortrag von Yelfia Susanti. Sie ist Minangkabau und lebt und arbeitet als Deutsch-Lehrerin in West-Sumatra in Indonesien. Frau Susanti wird von ihren persönlichen Sichtweisen und Erfahrungen regionaler Verwurzelung und globaler Verbundenheit berichten. (Der Vortrag ist auf Deutsch)

Wir wollen nicht nur über Egalität sprechen, sondern diese auch erlebbar machen.

Daher ist der Nachmittag in einem offenen Format mit viel Möglichkeit der Mitgestaltung und des Austauschs organisiert. In zahlreichen interaktiven Workshops und Gesprächen können Impulse des Vormittags aufgenommen, vertieft und weitergeführt werden.

Unser Ziel ist es, die Welt von Morgen gemeinsam neu zu denken und erste Schritte zu gehen.

Wir leiten Sie dazu empathisch und professionell an.

Am Ende des Tages findet sich noch die Möglichkeit, bei einem gemeinsamen Sundowner den Tag ausklingen zu lassen und unsere #MATRIFUTURE, in der das Glück im menschlichen Maß erfahren werden kann, zu leben.


Wir freuen uns sehr auf Sie!

Herzlich - Ihr Team Matriforum

Andrea - Anna - Martina - Simone