SA, 04. 10. 2025 - WIEN
GEN Z: INTERESSIERT - FRUSTRIERT - DRESSIERT?!
Von Jugendlichen im patriarchalen Zirkus und ihren matriarchalen Möglichkeiten
Die Kritik an der Jugend scheint sich von Generation zu Generation zu wiederholen:
Sie sei verloren, faul, unentschlossen und unfähig, die Herausforderungen der modernen Gesellschaft zu meistern Ihre Arbeitsmoral wird belächelt, ihre Werte als naiv abgetan. Oft wird ein vermeintlich verwöhntes Aufwachsen als Ursache genannt – verbunden mit einer nostalgischen Verklärung der eigenen Jugend durch ältere Generationen.
Doch die Realität ist komplexer. Junge Menschen sind nicht einfach passive Empfänger gesellschaftlicher Normen. Sie gestalten aktiv mit, hinterfragen bestehende Strukturen und machen Missstände sichtbar – sei es durch Bewegungen wie Fridays for Future oder Die letzte Generation.
Trotzdem erleben sie widersprüchliche Erwartungen: Sie sollen leistungsfähig und rational sein, sich aber gleichzeitig in überkommene soziale und wirtschaftliche Strukturen einfügen. Wer den Anforderungen des patriarchalen Zirkus nicht entspricht, wird dressiert, zieht sich frustriert zurück oder sucht interessiert nach alternativen Wegen.
Ein tieferliegender Generationenkonflikt
Diese Spannungen sind kein individuelles Versagen, sondern Ausdruck eines tief verankerten gesellschaftlichen Konflikts. In patriarchalen Strukturen wird jungen Menschen vermittelt, dass ihr Wert von Leistung und wirtschaftlichem Erfolg abhängt. Entscheidungen gelten als vernünftig, wenn sie rational, gewinnorientiert und „frei von Emotionen“ sind – ähnlich wie die Algorithmen künstlicher Intelligenz. Doch was bedeutet das für eine Generation, die nicht nur funktionieren, sondern auch Sinn und Zugehörigkeit finden will?
In unserer Tagung beleuchten wir diese Dynamiken aus verschiedenen Blickwinkeln:
- Rollenvorbilder und Erwartungen – Woran sollen sich Jugendliche orientieren? Welche Vorbilder finden sie?
- Matriarchale Gesellschaften als Inspiration – Wie gelingt dort ein harmonisches Miteinander der Generationen?
- Übergangsrituale und Initiation – Welche Rolle spielen gemeinschaftliche Rituale für Identitätsbildung und gesellschaftliche Integration?
- Umgang mit Druck und Rückzug – Warum betäuben sich immer mehr Jugendliche? Welche Alternativen gibt es?
- Neue Perspektiven für ein gesellschaftliches Gleichgewicht – Welche Voraussetzungen braucht es, damit sich junge Menschen entfalten und die Gesellschaft bereichern können?
Gemeinsam Brücken bauen
Wir möchten eine Brücke zwischen kulturellen, historischen und modernen Ansätzen schlagen. Besonders wertvoll ist dabei der Blick auf matriarchale Gesellschaften, in denen Generationen egalitär zusammenleben und jeder Mensch – unabhängig vom Alter – eine besondere Würde hat.
Die Tagung richtet sich unter anderem an Pädagog:innen, Soziolog:innen, Psycholog:innen, Kulturschaffende, Jugendliche und an alle, die sich für die Zukunft des intergenerationellen Zusammenlebens interessieren und aktiv Gesellschaft mitgestalten wollen.
Gemeinsam möchten wir uns darüber austauschen, wie Jugendliche ihr Potenzial entfalten, ihr Talent entdecken und mit ihren persönlichen Begabungen die Gesellschaft vervollständigen und bereichern können.
Welche gesellschaftlichen Voraussetzungen sind notwendig für ein Leben in Balance der Generationen?
Freu dich auf inspirierende Vorträge, interaktive Workshops und anregende Diskussionen.
SEI DABEI – AM 4. OKTOBER IN WIEN!
Wir freuen uns sehr auf dich!
Herzlich - Dein Team Matriforum